Die Saison dauerte sehr lange, bedenkt man, dass die Spiele in den April hineinreichen. Im Hinblick auf die sehr geringe Anzahl an gemeldeten Mannschaften war der Verband gezwungen, zwei recht kleine Ligen zu installieren, was dann wiederum zur Folge hatte, dass, um genügend Spiele zu generieren, Play-off Runden am Ende sinnvoll sind. Dass unseren Mannschaften gegen Ende der Saison langsam die Spieler ausgehen, ist zwar schade, aber nur schlecht zu verhindern. Dies weiß ich seit geraumer Zeit, als auch ich noch mitwirkte und an verantwortlicher Stelle oft auf der Suche – nicht nach Ostereiern -, sondern nach Kombattanten und -onkels (sorry für dieses nicht sachgerechte Gendern, aber irgendwie kam das gerade aus der Tastatur – ist nicht ganz ernst gemeint!!!) zu suchen. Allerdings sollte man bei 25 (in Worten: fünfundzwanzig) zu Beginn der Saison gemeldeten Spielerinnen und Spielern eigentlich davon ausgehen, dass man keine Not hat, die Spieltage mit Personal zu bestücken. Die Erfahrung der letzten Jahrzehnte zeigt aber immer wieder, nicht nur bei uns, dass das Interesse im Verlauf einer Saison – aus welchen Gründen auch immer – abnimmt. So war es an den letzten Spieltagen immer schwierig, 8 Aufrechte für die Spieltage zu finden. Und an dieser Stelle Kompliment an André und Christian, die dies immer wieder (meist) erfolgreich umsetzten. Und an alle anderen: bitte versucht irgendwie, die Spieltage in eure Work-life-balance einzubauen, vor allem dann, wenn vor der Saison die Bereitschaft zu spielen kommuniziert wurde. Klappt dies nicht mehr, wären wir gezwungen, eine Mannschaft abzumelden, was bei der hohen Mitgliederzahl kaum nachzuvollziehen wäre.
In der Oberliga mit 7 Teams musste unsere 1. Mannschaft die Abstiegsrunde der letzten Drei spielen. Dieser Runde fand in Germersheim statt und führte zu Matches gegen das einheimische Team III und unsere alten Freunde und Kontrahenten aus Homburg, dort Team 1. Christian hatte fast die schwerste Aufgabe mit seinem Match auf Position 4 gegen Udo Holzmann. Die graue Eminenz der ostsaarländischen Squashwelt ist immer noch ein guter, fairer und technisch versierter Spieler, der schwer zu schlagen ist. Dies merkte auch Christian, der erst im dritten und schließlich letzten Satz das Spiel des sympathischen Homburgers zu lesen wusste, diesen Satz aber dennoch in der Verlängerung verlor. Vor allem die genialen und ansatzlosen Boasts von Udo knackten unseren Präsidenten. André spielte mal wieder gegen Udos Sohn, Simon, und Simon zeigte in den ersten beiden Sätzen, welch gute Fähigkeiten er hat. Ehe sich André versah, lag er mit 0:2 zurück, um dann aber mit großem Kämpferherz, besserer Konzentration, klarer Spielanlage und vor allem deutlich überlegener Kondition die letzten drei doch noch recht souverän gewinnen zu können. Fazit: Fünfsatzsieg und Ausgleich in den Spielen. Oliver, naturgemäß, sah keinen Grund, mal wieder auf 5 Sätze zu verzichten. Vielmehr machte er es André nach. Die Satzfolge war zwar gegen Christoph Mohr eine andere, denn beide spielten enge Sätze mit abwechselndem Erfolg. Im äußerst knappen 5. Satz hatte Oliver mal wieder die Glücksgöttin Fortuna auf seiner Seite und konnte knapp, wenn auch durchaus nicht unverdient, diesen mit 11:9 gewinnen. So lag es auf Position 1 an unseren jungen Luxemburger Burschen Joseph, den Sack zuzumachen. Dass er mit dem Spitzenspieler Marc Hartz derart Katz-und-Maus spielte, wie es dann auch geschehen ist, konnte nicht erwartet werden. Joseph fegte mit seiner Spielintelligenz, seiner ausgereiften Technik und taktischer Raffinesse über den Homburger Topspieler wie ein Orkan hinweg, ließ seinem Gegner insgesamt in 3 Sätzen nur 10 Punkte und siegte souverän mit 3:0. Auch hier Riesenkompliment an Joseph, der eine unfassbar gute Squashzukunft hat und mit Trainingsfleiß und großem Einsatz zu überzeugen weiß.
Gegen die Boasters aus Germersheim, 3. Mannschaft, lief es dann richtig rund. Christian hatte relativ wenige Schwierigkeiten mit Hans-Dieter Körner und konnte trotz Problemen im 3. Satz klar gewinnen. André hatte deutliche Tempovorteile gegen den Routinier Dietmar Geyer auf Position 3. Auch er siegte ohne große Probleme und mit relativ wenig Anstrengung glatt in 3 Sätzen mit nur 7 Gegenpunkten. Oliver machte es gegen Michaela Lutz-Guldi nicht ganz so spannend wie im Spiel davor. Seine Spielsicherheit und die Kampfkraft sorgten dafür, dass Michaela zwar mitspielen konnte, aber mit Satzgewinnen trotz teilweise guter Passagen in den Spielen nichts zu tun hatte. Und der Spitzenspieler der Südpfälzer Alexander Kurth-Barbier musste gegen unseren jungen Joseph erkennen, dass dieser fast unter Profibedingungen trainiert und ein Spielniveau hat, welches an diesem Tag jedenfalls eine Nummer zu groß war. Auch Joseph gab insgesamt nur 8 Punkte ab, sodass hier ein glatter 4:0-Sieg ohne Satzverlust zu Buche stand.
Folge: wir konnten das Team der 3 letzten Mannschaften der Liga verlassen und uns auf Platz 4 katapultieren, weil in der Aufstiegsrunde Germersheim 2 beide Spiele verlor und wir daher dieses Team nach Punkten deutlich überflügelten. Für die recht problematische Saison ist dies ein guter Platz, befinden wir uns im Zentrum der Liga mit 3 vor uns und 3 hinter uns und können recht erfolgreich auf die Oberliga-Runde zurückblicken.
In der Verbandsliga hatte unsere 2. Mannschaft Heimrecht und dies in der Runde der ersten Drei. Die Personalnot traf natürlich auch die 2. Mannschaft, die aber dennoch mit 4 Leuten, davon Lea und Maike 2 Mädels antreten konnte, dazu mit Markus ein Routinier und mit Paris ein gaaaanz junger Bursche von unseren Luxemburger Freunden der Trainingsgemeinschaft, der eine Riesenzukunft hat. Die Mannschaften von Heidenkopf 2 und Mainz 3 waren aber schon im Vorfeld Favoriten, lagen diese doch deutlich an der Spitze der Tabelle.
Gegen Mainz hatte Paris dann auch auf Position 4 sein erstes Erfolgserlebnis, als er gegen Tamara Naumann klar in 3 Sätzen gewinnen konnte und damit zeigte, was er schon alles mit dem Schläger anstellen kann. Seine tapfere Gegnerin kam nicht ins Spiel. Maike hatte dann mit Yann Evrard einen übermächtigen Gegner, der auch keine Gnade kannte und sein schnelles Spiel komplett durchzog. Maike wehrte sich nach Kräften, musste aber eine klare Dreisatzniederlage hinnehmen. Markus gelang es dann auf Position 2 immerhin, gegen den erfahrenen Michael Fink Satz 3 relativ deutlich zu gewinnen. Dies reichte aber nicht aus, weil Michael in den übrigen Sätzen deutliche Vorteile hatte, weniger Fehler spielte und das Spiel im Griff hatte. Damit auch hier eine 1:3-Niederlage. Und unsere Spitzenspielerin Lea, eine der besten Mädels im Südwesten, spielte gutes Squash gegen Muhammad Nawaz Qaisrani auf Position 1, hielt in den Sätzen ordentlich mit, konnte ihren Gegner aber nicht in solche Schwierigkeiten bringen, dass ein Satzgewinn im Rahmen des Möglichen lag. Damit verlor auch Lea in 3 Sätzen, die teilweise doch relativ knapp waren, und die erwartete Niederlage gegen den Tabellenzweiten war Fakt.
Gegen Heidenkopf 2 mit erfahrenen Spielern, die teilweise schon Jahrzehnte das Racket schwingen und auch körperlich noch weitgehend ohne Arthrosen, Bandscheibenvorfälle und künstliche Gelenke auskommen, war ebenfalls nichts drin. Außer: bei Paris erneut. Dieser junge Junge schaffte es tatsächlich, gegen David Meyer in 3 Sätzen relativ deutlich zu gewinnen, wobei er dort schon etwas mehr von seiner Leistungspalette zeigen musste als im Spiel zuvor. Dennoch kam er in keinem der Sätze in ernsthafte Schwierigkeiten. Erneut Riesenkompliment, lieber Paris, für diese abgezockte Leistung. Maike hatte Dirk Bubel zum Gegner, der noch bei unserem Turnier als Hobbyspieler startete, obwohl er schon Jahre zuvor Ligaspieler war und auch nunmehr wiederum einen Spielerpass hat. Der Saarbrücker musste sich aber teilweise ganz schön strecken, um Maike auf Distanz zu halten. Dennoch gewann Dirk auch hier in 3 Sätzen. Markus hatte dann gegen Bernhard Louis keine Chancen und verlor in 3 Sätzen glatt, während Lea mit dem Heidenkopfer „Fossil“ (lieb gemeint, lieber Linkshänder) Frank Wunn teilweise ein ausgeglichenes Spiel zelebrieren konnte, welches der kraftvolle Frank aber in den entscheidenden Phasen mit seinem schnellen und zielgenauen Spiel dennoch auf seine Seite ziehen konnte. Frank gewann in 3 Sätzen, musste aber auch 21 Gegenpunkte hinnehmen.
Fazit hier: Wacker gekämpft, nichts Zählbares erreicht, aber dennoch die Saison löblich und zufriedenstellend abgeschlossen. Die 2. Mannschaft verlor im Gegensatz zur ersten Platz 3 und zwar an St. Wendel 2, die die Abstiegsrunde gewannen. Man belegt aber dennoch einen guten Platz 4 und liegt damit im Mittelfeld und nur einen Punkt hinter dem Bronzemedaillengewinner aus dem Nordsaarland.
So, jetzt kann die Spracherkennung wieder in die Mottenkiste, die Berichte sind geschrieben, die Saison, was die Liga angeht, beendet. Mir bleibt nur noch zu wünschen, dass die Motivation insgesamt in unseren beiden schönen Bundesländern nicht abnimmt, einerseits den Squashsport weiter auszuüben und andererseits dies auch mit Spielerpass und Ligabeteiligung zu tun. Und vor allem, wie am Anfang erwähnt, wünsche ich, dass all die, die vereinsmäßig Squash spielen und sich den Wettbewerben stellen, auch daran denken, dass es für die Vereine ungemein wichtig ist, wenn sie sich auf die Spielerinnen und Spieler an den Spieltagen verlassen können. Vielleicht kann es wieder überlegenswert sein, die Ligen irgendwie regional zu trennen, um Anreisen etwas weniger zeitaufwendig auszugestalten und seitens der Fahrstrecke zu reduzieren, um dann gegebenenfalls bei Play-offs Ligen zusammenzuführen. Diskutiert das alles durch und bleibt unserem Sport treu, solange es gesundheitlich geht. Und dass dies gehen kann, zeigen die vielen Spielerinnen und Spieler, die schon seit Jahrzehnten dabei sind, dies meist verlässlich und zuverlässig sind und die die nachrückenden jungen Sportler gut anleiten können. In diesem Sinne: Kommt gut durch den Sommer und durch die Turniere!
Verfasser: Kurt Rauch, 10. April 2024