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Bericht über den 1. Spieltag der Saison 2020/2021 am 10.10.2020

Nach einer langen Coronapause, aber dennoch mit gemischten Gefühlen, bereiteten sich die aktiven Sportler der Squashvereine im Südwesten auf den 1. Spieltag der neuen Saison vor. Naturgemäß gab es für alle Verantwortlichen der Vereine und vor allem des Verbandes viel zu tun, um Wettkampfspiele in Zeiten von COVID 19 zu ermöglichen. Auch wir hatten sehr viel Arbeit, unseren 1. Heimspieltag in der Regionalliga Südwest vorzubereiten. Es galt ein eigenes Konzept zu erstellen, das mit demjenigen der Hallenbetreiber des RELAX und vor allem mit der Ortspolizeibehörde in Ensdorf abzustimmen war. Nachdem dies geschehen war und ein „Daumen hoch“ vom Ordnungsamt in Ensdorf kam, stiegen die Infektionszahlen in Deutschland und vor allem in einigen Gebieten im Südwesten und im benachbarten Ausland wieder stark an. Also galt es, auch diese neuen Verhältnisse in einen die Hygiene betreffenden und rechtlichen Rahmen zu bringen.

In unserer 1. Mannschaft in der Regionalliga erwies sich als problematisch, den Einsatz unserer beiden Luxemburger Nathan und Amir zu koordinieren, gehört Luxemburg nämlich zum Risikogebiet. Nachdem aber die neuen Corona-Verordnungen im Saarland und in Rheinland-Pfalz einen Aufenthalt von Nachbarn aus Luxemburg für maximal 24 Stunden ohne Tests und „triftigen Grund“ erlaubt hatten, sahen wir uns auf der rechtlich sicheren Seite, wobei naturgemäß ein ungutes Gefühl bleibt, überhaupt Ligaspiele unter diesen Bedingungen durchzuführen. Kurz vor dem 1. Spieltag hatte dann unser Verband, den ich nochmals ausdrücklich für sein Engagement und den Einsatz bei der Planung und Gestaltung der Liga-Spieltage im Squash loben möchte (insbesondere unserem rührigen Ligaleiter Anders Kroscky, dem gleichzeitig ein herzlicher Glückwunsch zu seinem runden Geburtstag gilt!), die Vereine bezüglich bestimmter beschränkender Planungen ab dem 2. Spieltag vorab angehört. Da dies den 1. Spieltag nicht betroffen hatte, gingen wir davon aus, dass wir diesen durchführen können.

Es kam anders: zunächst sagte unser erster Gast aus dem angrenzende Rheinland-Pfalz, der SC Zweibrücken I, eine Teilnahme ab, wobei uns zunächst eine Begründung hierfür nicht bekannt wurde. Eine Nachfrage bei unseren 2. Gästen aus Worms ergab dann die Information, dass man im Hinblick auf die gestiegenen Corona-Zahlen ebenfalls von einer Anreise absehen werde, vor allem, um die älteren Spieler zu schützen. Ob all dies auch damit zu tun hat, dass wir Spieler aus Luxemburg einsetzen wollten und auch durften (für ein Spiel wegen des hohen Reiseaufwandes aber nicht eingesetzt hätten), lässt sich nicht sagen. Erfreulich war jedenfalls, dass unsere Squashfreunde aus Worms völlig offen darüber kommunizierten und absolut nachvollziehbar erklärten, warum sie nicht anreisen wollten. Dies ist problemlos zu akzeptieren und wir hatten uns dann kurzfristig entschlossen, ebenfalls den Spieltag abzusagen, um einerseits nicht kampflos 6 Punkte einheimsen zu wollen und andererseits die Möglichkeit zu geben, den Spieltag, wann, wie und unter welchen Bedingungen auch immer, zu wiederholen. Man muss nun abwarten, wie der Verband hierauf reagiert und welche konkreten Maßnahmen er ab dem 2. Spieltag ergreifen will. Nachdem neben Luxemburg nunmehr auch der Landkreis St. Wendel Risikogebiet ist und es nicht lange dauern wird, bis Grand Est dies auch wieder sein wird, sehe ich derzeit keine realistischen Chancen, die Saison zeitnah fortzusetzen. Aber man wird sehen, wie es weitergeht, und vor allem die Diskussionen unter den Vereinen und innerhalb des Verbandes verantwortungsbewusst und demütig fortzuführen. Sicherlich gebe es auf der Welt Schlimmeres als eine Absage der Ligaspiele im Squash, das zwar kein Kontaktsport im engeren Sinne ist, welches aber durchaus gewisse Gefahren birgt, auch wenn man sich an alle Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen hält. Durch unsere Trainingsarbeit unter strengen Auflagen wird bislang auch bestätigt, dass zumindest Trainings möglich sind.

Genug zur Sportpolitik, kommen wir zum Sport an sich. Die 2. Mannschaft hatte demgegenüber keine großen Probleme, ihren Spieltag in Mainz gegen die dortige 3. Mannschaft sowie die SF Idar-Oberstein II durchzuführen. Es gab auf keiner Seite Diskussionen über das Antreten und Lob sei vor allem dem Mainzer „Capo“ Riccardo Laing gezollt, der vor Ort ein hervorragendes Schutzkonzept präsentierte und dieses auch von allen akzeptiert wurde. So konnte man hier die Ligaspiele durchführen.

Unser Team um unsere neuen Sportvorstand Christian Brachmann spielte zunächst gegen die Schmuckstädter. Lea auf Position 4 hatte den routinierten Rainer Lichtenberger zum Gegner und zeigte ein beherztes und teilweise offenes Spiel. Während sie im 1. Satz noch etwas mit ihrer Nervosität kämpfte, gingen die beiden nächsten Sätze schon mehr an die Substanz ihres älteren Gegners. Lea schaffte zwar keinen Satzgewinn, brachte ihren Gegner aber arg ins Schwitzen, sodass die deutliche Niederlage kein Beinbruch ist. Im Spiel von Markus auf Position 3 ging es ähnlich zu. Gegner Christian Anhäuser war jederzeit Herr des Spiels und hatte nur im 1. Satz einige Probleme. Markus kämpfte und rackerte wie gewohnt, konnte aber keinen Satzgewinn für sich verbuchen. Auf Position 2 spielten zwei mit dem gleichen, aber nicht demselben Vornamen. Unser Stephan spielte gegen Stefan (Messerschmitt), also ein orthografisches Aliud, und lange war es nicht klar, welcher Stefan (ph) gewinnen würde. Alle 4 Sätze waren äußerst knapp und umkämpft und die beiden Routiniers gaben sich im übertragenen Sinne „das Messer“. Letztlich zahlte es sich aus, dass der Vorname des Gastes einen Buchstaben weniger hatte, er also weniger Ballast trotz des hohen Lebensalters (Verzeihe mir Stefan, ich gehörde auch zu dieser Gruppe!!) herumschleppen musste und im 4. Satz dann 11:8 gewann. Und unser neuer Sportwart Christian hatte es mit Robert Yaghoubi zu tun, der gefühlt schon seit Adenauers Zeiten Squash spielt und ein angenehmer Zeitgenosse ist, wenn er nicht gerade im Court steht. Dort packt er Schläge aus, die an Unorthodoxität (das Wort gibt es – glaube ich – gar nicht!)  kaum zu überbieten sind. Sein Spiel ist ungemein schwer auszurechnen und damit hatte auch Christian Probleme. Er hielt zwar in den Sätzen gut mit, Robert hatte aber immer noch eine Idee zusätzlich, um Punkte zu ergattern, das gab nunmehr den Ausschlag. Der sympathische Obersteiner machte daher den Totalverlust des Matchs klar; leider konnten wir nur einen Satz und kein Spiel gewinnen.

Dies sollte dann gegen Mainz besser werden. Hier trafen auf Position 4 zwei Mädels aufeinander und unsere junge Lea zeigte wiederum ein beherzte Spiel gegen Miriam Pelle. Im 1. Satz war es noch eng, im Verlauf des Spiels gewann Lea aber immer mehr Sicherheit und ihre technische Überlegenheit und ihr druckvolles Spiel gaben dann den Ausschlag für einen glatten Sieg in 3 Sätzen. Herzlichen Glückwunsch, liebe Lea, Dein Trainingsfleiß macht sich immer mehr bezahlbar und es war ein souveräner Sieg in diesem Match. Markus auf Position 3 hatte dann gegen Michael Fink, einen Routinier, keinerlei Chancen. Michael beherrschte das Spiel und ließ Markus nicht zur Entfaltung kommen. Ganze 8 Punkte gelangen unserem Dauerbrenner und -renner in diesem Match. Auch Stephan hatte gegen Jonathan Byrne auf Position 2 seine Chancen. Immer kurz vor Ende der Sätze aber setzte sich sein Gegner durch und bei etwas mehr Ruhe hätte Stephan vielleicht was Zählbares erreichen können. So kam es aber zu einem verlorenen Spiel in 3 Sätzen. Dies machte dann aber Christian auf Position 1 in dem spannendsten Spiel des Tages gegen Horst Thiel-Ott letztlich wieder wett. Es lag eine ungemeine Dramaturgie in dem Spiel, welches Horst im 1. Satz dominierte. Dann kamen 2 Sätze auf des Messers Schneide, in denen jeweils Christian in der Verlängerung die Oberhand behielt. Den 4. gewann wieder Horst um es dann zur Krönung und dem „Show-down“ im 5. Satz kommen zu lassen, der erneut in die Verlängerung ging. Hier hatte Christian mit etwas mehr Kraft und etwas mehr Fortüne die Nase mit 12:10 vorne. Interessant ist die Punktstatistik mit 53:51 für Horst. Dies zeigt, dass ein Unentschieden sicherlich ein gerechtes Ergebnis gewesen wäre, das es halt im Squash nicht gibt.

Fazit somit für die 2. Mannschaft: ein schöner Punktgewinn beim verlorenen Unentschieden gegen die Hausherren, die übrigens auch gegen Idar-Oberstein verloren. Und mit Spannung darf man künftig verfolgen, wie es einerseits mit dem Infektionsgeschehen und andererseits mit unserem schönen Sport und vor allen Dingen dem Wettkampf weitergeht. Ein innigster Wunsch von mir: bleib bitte alle gesund und im positiven Sinne „negativ“.  

Verfasser: Kurt Rauch, 11. Okt. 2020