Eigentlich sollte die 1. Mannschaft in Mainz auflaufen, dies mit den Gegnern Mainz 2 und Idar-Oberstein 2. Die Planung war soweit in trockenen Tüchern, aber dann wurde das Spiel doch auf Betreiben von den personell stark gebeutelten Homburgern in den Februar des nächsten Jahres verlegt. Somit gibt es heute nur etwas zu berichten von unserer 2. Mannschaft, die auch reisen musste, nämlich nach Bornheim, um dort gegen Germersheim 3 und Mainz 4 anzutreten.

Unsere Aufstellung für die 2. Mannschaft war aus mehreren Gründen sehr interessant. Mit Vater und Sohn Gluhoi, Evgheni und Matvei, auf den Positionen 1 und 2, kamen unsere Freunde aus Luxemburg, die als Gastspieler fungieren, zusammen zum Einsatz. Unser Urgestein Markus, seit mindestens 100 Jahren im Verein und die Zuverlässigkeit in Person, bestritt die Spiele auf Position 3. Und dann gab unser Neuling Jörg Lorenz, der seit August Mitglied bei uns ist und erstmals „professionell“ Squash spielt, sein Debüt. Jörg ist einer von Andrés „Racketlöhnern“. Zur Vermeidung von Missverständnissen wollte ich nicht Andrés „Schlägertrupp“ schreiben, denn dieser Begriff ist mit einem anderen und weitaus problematischeren Sinn belegt. Passen würde er dann irgendwie doch, denn: wie die meisten unserer Leser wissen, ist unser Sportwart André nicht nur mit Leib und Seele Squasher, sondern auch einer der maßgeblichen Menschen in Deutschland, die die Sportart Racketlon in den Blickpunkt der westlichen Hemisphäre rücken möchten. Diese Leute spielen 4 Schlagsportarten, nämlich neben Squash auch Tennis, Badminton und Tischtennis. Früher hieß dies auch mal Quadratlon, jetzt hat sich Racketlon durchgesetzt. Dort gibt es Turniere, Meisterschaften und eine wachsende Menge an Interessierten, die sich mit 4 Schlägern messen. Und zur Klarstellung: die spielen nicht gleichzeitig mit 4 Schlägern, was schon anatomisch eine Herausforderung wäre, sondern natürlich in diversen Hallen hintereinander. Wer sich hierfür interessiert, kann sich gerne bei unserem Sportwart André melden, die Kontaktdaten findet Ihr auf unserer Homepage.
Jörg, Anfang 40, ließ sich von André anheuern und hat gleich bei seinen ersten Ligaspielen bewiesen, dass er auch diesen Sport beherrscht. Im Spiel gegen Mainz war seine Gegnerin Miriam Pelle. Diese Sportlerin brachte unseren Neuling schon das eine oder andere Mal ins Schwitzen, denn bis auf den 1. Satz war das Spiel recht ausgeglichen. Letztlich schaffte es aber Jörg in den Sätzen 2 und 3, seine Gegnerin auf Distanz zu halten und im ersten Spiel schon gleich einmal mit 3:0 zu gewinnen. Markus auf Position 3 hatte es mit Lukas Kalchtaler zu tun und dies war sehr herausfordernd. Im 1. Satz hielt Markus mit, in den anderen beiden zeigte Lukas doch, dass seine Bälle platzierter waren und er einen besseren Spielplan hatte als Markus, der wie immer wacker kämpfte, aber letztlich unterlegen war. Erneut gilt es, über den blutjungen Matvei Superlativen loszuwerden. Der durchaus erfahrene und gute Squasher Thomas Männer hatte seine liebe Mühe und Not mit dem jungen Burschen aus Luxemburg. Thomas war schon überrascht, wie genau, willensstark und abgeklärt der junge Mann im Court auftritt. Nicht nur technisch ist er überragend, auch kampfstark und dies führte dazu, dass er tatsächlich Thomas in allen 3 Sätzen, wenn auch knapp, auf Distanz halten und das Spiel gewinnen konnte. Ein Riesenkompliment erneut an den Teenie aus dem Großherzogtum. Matveis Vater Evgheni wollte natürlich seinem Sohnemann in nichts nachstehen. Sein Mainzer Gegner Rickardo, ein Urgestein des Mainzer Squash und ein starker und flexibler Spieler, hatte nicht den Hauch einer Chance gegen den schnellen und beweglichen Evgheni. Ganze 10 Punkte gelangen dem tapferen Mainzer, aber unser Luxemburger war in allen Belangen überlegen und gewann ebenfalls deutlich mit 3:0, sodass wir mit 3:1 gegen Mainz die Punkte einfahren konnten.

Gegen Germersheim lief es dann letztlich ähnlich. Jörg hatte zu Beginn zwar mit dem routinierten Hans-Dieter Körner aus Germersheim seine Mühe; er konnte den 1. Satz in der Verlängerung gewinnen. Der 2. war ebenfalls knapp, bis Hans-Dieter im 3. Satz erkennen musste, dass er diesen Tag keine Chance hatte. Auch hier großes Kompliment an das stringente Spiel von Jörg und den glatten Dreisatzsieg. Markus musste dann gegen Michaela Lutz-Guldi antreten, eine der stärksten Spielerinnen der Liga, und hatte dort trotz aller Bemühungen spielerisch keine Chance. Markus verlor deutlich. Spiel des Tages war dann das Match zwischen Matvei und Uwe Wendel. Uwe ist einer der Spieler, über die ich in den bestimmt 20 Jahren, in denen ich die Berichte schreibe, sicher mit am meisten berichtet habe. Uwe ist ein äußerst sympathischer squashverrückter Sportler, der schon in verschiedenen Vereinen spielte und dem es immer noch unheimlich Spaß macht, das Squash-Racket zu schwingen. Ein dicker Brocken für Matvei, der sich aber im 1. Satz überhaupt nicht beirren ließ und Uwe deutlich in die Schranken verwies. Ganze 4 Punkte gelangen Uwe in diesem Satz. Die nächsten 3 Sätze allerdings waren bemerkenswert, gingen sie doch alle in die Verlängerung und alle mit 12:10 in die Wertung ein. Vorteil für uns: zwei dieser Ergebnisse schlugen zugunsten von Matvei aus, der auch mit Stresssituationen klarkommt und einen klaren Kopf in engen Situationen behält. Das Spiel war äußerst eng. Matvei gewann glücklich, aber nicht unverdient und auch hier finde ich nicht genug Worte des Lobes, was dieser junge Bursche schon auf die Platte bringt. Vater Evgheni hatte noch ein spannendes Spiel gegen Ulrich Sutter. Hier ging es über 5 Sätze. In schöner Abwechslung gewannen Ulrich und Evgheni jeweils 2 der vier ersten Sätze, in denen Evgheni mit seiner Schnelligkeit und seiner technischen Stärke schon imponierte. Einige Let-Situationen fielen zugunsten unseres Spielers aus, weil das Stellungsspiel von Evgheni auch außergewöhnlich war. Den 5. Satz gewann er mit 11:6 und damit ging auch dieses knappe Spiel mit einem gut mit spielenden Ulrich und etwas Glück für uns aus. Damit auch gegen Germersheim ein 3:1, diesmal aber mit 6 verlorenen Sätzen, welches uns bei 2 Spielen Rückstand auf Platz 2 der Liga hinter Heidenkopf spült. Großes Kompliment an diese illustre Truppe, die da in Germersheim aufgelaufen ist und die einen hervorragenden Samstagnachmittag in der Ostpfalz verbrachte.
Und dann bleibt mir nur noch, Euch ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Übergang in das Jahr 2026 zu wünschen. Bleibt gesund, motiviert für unseren Sport und genießt die Pause, um im neuen Jahr wieder in den diversen, wenn auch wenigen Courts im Südwesten Deutschlands den Squashball heiß spielen zu können.
Verfasser, Kurt Rauch, 15.12.2025





