Unsere beiden Teams in der Oberliga und Verbandsliga Südwest hatten an diesem 2. Spieltag im November vollen Einsatz. Und um es vorwegzunehmen: der Spieltag verlief äußerst erfolgreich und vor allem konnte er in voller Besetzung durchgeführt werden. Im Einzelnen:
Die 1. Mannschaft verschlug es nach Homburg in die altehrwürdige Sportarena Lichtburg, eine ehemalige Kinoanlage, die unter Leitung unseres alten Freundes Steffen Schindler vor gefühlt Jahrhunderten in eine tolle Sportanlage umgewidmet wurde. Kurioserweise war aber der SC Homburg, Heimmannschaft dieses Squashcenters, gar nicht unser Gegner. Es war ein Vierer-Spieltag, wobei Homburg gegen dieselben Gegner spielte wie wir.
Unser 1. Match ging gegen Mainz 3. Unsere 4 Aufrechten waren auf Position 1 unsere Luxemburger Nationalspielerin Enas Mohammed und ihr Landsmann, besser gesagt Landsjunior, Paris Caillet. Beide Spieler sind echte Granaten, Enas mit einer wahnsinnigen Erfahrung durch etliche internationale Turniere und Meisterschaften, Paris in seinen jungen Jahren von gerade mal 16 durch großes Talent, Trainingsfleiß und ebenfalls diverse Teilnahmen an internationalen Jugendturnieren. Auf Positionen 3 und 4 spielten Philip und André, sodass wir eine paritätische deutsch-luxemburgische Aufstellung hatten. André hatte gegen Thomas Männer aus Mainz mehr Schwierigkeiten, als er gehofft hatte. Bemerkenswert war, dass alle drei ersten Sätze in die Verlängerung gingen und alle diese drei mit 12:10 ausgingen, davon allerdings 2 für André. Es war also ein Spiel auf Messers Schneide und erst im letzten Satz fand André in sein Spiel und gewann deutlich mit 11:4 gegen einen Thomas, der sich nie geschlagen gab und erst am Ende des Spiels der besseren Kondition von André Tribut zollen musste. Philip ging es ähnlich gegen Michael Fink. Er hatte Schwierigkeiten, gezielte Bälle zu setzen und verlagerte daher seine Taktik darauf, den Gegner zu Fehlern zu zwingen bzw. so lange zu warten, bis dieser Fehler spielte. Philip gewann mit Mühe die ersten beiden Sätze, verlor im 3. Satz bei 10:12 etwas seine Konzentration, um dann aber im 4. Satz wiederum deutlich mit 11:3 einen insgesamt verdienten Sieg einzustreichen. Und unser Junior Paris machte mit seiner Technik, seinem Spielverständnis und seinem Tempo überraschenderweise richtig kurzen Prozess mit seinem Gegner Horst Thiel. Insgesamt ließ er nur 6 Punkte liegen und dominierte Horst, wie er wollte. Eine beeindruckende und reife Leistung des jungen Burschen, der keinerlei Scheu vor den älteren Semestern hat und zeigt, welche tolle Ausbildung er in Luxemburg genossen hat und weiter genießt. Absolut beeindruckend, dieses Spiel! Und Enas hatte mit Rafael Bordone auf Position 1 insgesamt auch wenig Schwierigkeiten, obwohl etwas mehr als sie Paris hatte. Sie beherrschte die Sätze, ließ Rafael nicht herankommen, und siegte mit 11:7,11:3 und 11:7 auch deutlich und ohne in Gefahr zu geraten, einen Satz zu verlieren. Auch an sie Glückwunsch für diese reife und souveräne Leistung. Damit im ersten Spiel totaler Erfolg: kein Satzverlust
Im 2. Spiel war Gegner der SFI Boasters Germersheim 2. André auf Position 4 fand gegen Jürgen Schmitt gut in sein Spiel. Dieser lag ihm deutlich besser als sein Gegner zuvor und André hatte nur im 2. Satz etwas Mühe, die anderen beiden gewann er aufgrund seines Tempos und seiner Ausdauer recht souverän. Bei Philip gab es letztlich eine Premiere. Sein Kontrahent André Guldi konnte bislang alle Begegnungen mit unserem Laufwunder gewinnen. Philip hatte sich aber auch etwas vorgenommen. Er hielt André in Bewegung und spielte vor allem sehr aggressive, schnelle und punktgenaue Boasts, mit denen André seine Mühe und Not hatte. So geschah es, dass es eine Premiere gab, nämlich einen Sieg von Philip gegen den Germersheimer. Der geniale Paris machte mit seinem Gegner Claus Brandenburger wiederum recht kurzen Prozess. Es ist absolut faszinierend, was dieser Jugendliche mit Schläger, Ball und seinen Gegnern anstellt. Claus gelangen insgesamt 9 Punkte, damit ein paar mehr als Horst zuvor, aber an der Überlegenheit von Paris änderte dies nichts. Und Enas musste sich gegen Pjotr Sojka schon etwas mehr ins Zeug legen. Sie verlor den ersten Satz überraschend deutlich, kämpfte sich im zweiten Satz nach mehrfacher Verlängerung zu einem 15:13 und stellte sich besser auf ihren unorthodoxen Gegner ein. Die letzten beiden Sätze waren dann deutlicher, Enas kam nicht mehr in Verlegenheit und siegte somit mit 3:1.
Damit war ein perfekter Spieltag in der Oberliga zu Ende: beide Spiele ohne Spielverlust gewonnen und insgesamt nur 4 Sätze, ausgewogen je 2 pro Match, verloren. Großes Kompliment an unsere Mannschaft, die konzentriert und erfolgreich den Spieltag bestritt.

Die 2. Mannschaft hatte in der Verbandsliga Heimrecht und nutzte dafür wie immer die tolle Squashanlage RELAX in Ensdorf. Begrüßen konnte man den SC Zweibrücken 1 sowie den SC Heidenkopf 2. Und wie auch in der Oberliga bei der 1. Mannschaft waren wir paritätisch international vertreten. Vater und Sohn Gluhoi aus Luxemburg (Evgheni und Matvei) auf den Positionen 1 und 3 sowie (nicht Vater und Tochter) Markus und Lea aus unserem Club. Im 1. Spiel gegen die Ulrich-Truppe aus Zweibrücken, die sich durch eine hervorragende Jugendarbeit auszeichnet, spielten mit Collin Ulrich und Eric Köser zwei dieser Toptalenten mit. Nun zu den Einzelspielen:
Markus auf Position 4 hatte dies mit dem jungen Eric zu tun und Markus spielte seiner Routine aus. Der Vorteil der Spiele Senioren gegen Kiddies ist häufig der, dass einerseits eine größere Reichweite besteht und andererseits mehr Druck und Tempo auf die Schläge gebracht werden können. Markus zeigte dies gegen den tapferen und technisch guten Eric. Markus gewann relativ klar in 3 Sätzen, wobei Eric in den beiden ersten Sätzen gut mithielt. Matvei ist trotz seiner jungen 13 Jahre schon geschult durch internationale Jugendturniere und für Rumänien erkämpfte internationale Titel, so dass man ihn fast schon routiniert nennen kann. Im Spiel der Kiddies gab es zwar einen Leistungsunterschied, aber einen geringen, denn Collin ging in den Sätzen gut mit und war nicht deutlich unterlegen. Dennoch beherrschte Matvei mit seiner Technik und seinem guten Spielverständnis die Partie ebenfalls in 3 Sätzen. Lea auf Position 2 bot gegen André Müller ein offenes Spiegel. Der zweite Satz ging mehrfach in die Verlängerung und Lea verlor unglücklich. In den entscheidenden Momenten fehlten ihr Konzentration und Entschlossenheit, um Sätze zu gewinnen. Dennoch eine gute Leistung von Lea gegen einen überlegenen André. Und Papa Evgheni bot gegen Papa Chris Ulrich eine sehr gute Leistung. Waren bisherige Begegnungen dieser beiden Väter noch recht eng, hatte Evgheni nunmehr den Schlüssel gefunden, um Chris auf Distanz zu halten. Der erste Satz war noch knapp, in den nächsten beiden hatte aber unser Luxemburger Freund das Spielglück auf seiner Seite und konnte auch in 3 Sätzen gewinnen, obwohl das Spiel knapper war als es das Satzverhältnis aussagt.
Im 2. Spiel gegen Heidenkopf wurde es erwartungsgemäß enger. Markus hatte einen Supertag erwischt und konnte seinem ersten Sieg einen zweiten folgen lassen. Sein Gegner Alain Gross hielt zwar gut mit, konnte den 3. Satz auch für sich entscheiden. Markus machte aber im 4. Satz wieder alles richtig und verbuchte diesen auf der Habenseite deutlich mit 11:3. Damit zwei Siege für unseren Markus, der für Trainingsfleiß fürstlich belohnt wurde. Matveis Gegner, der sehr erfahrene Salvatore Grasso, spielte Erwachsenensquash, konnte aber unseren Junior-Techniker nicht in Verlegenheit bringen. Der Rookie spielte seine taktischen Tools souverän aus, wirkte ungemein clever und ließ seinem Gegner keine reale Chance. Der 3. Satz war zwar knapp, in den anderen beiden beherrschte aber unser junger Romano- Luxemburger seinen Gegner fast nach Belieben, sodass er auch hier 3 Sätze gewinnen konnte. Lea auf Position 2 konnte gegen David Meyer gut mithalten. Die ersten beiden Sätze verlor sie knapp, im 3. war sie ungemein dicht an einem Satzgewinn, was sicherlich Aufwind gegeben hätte, denn es sah so aus, dass Lea konditionell besser drauf war. Sie ließ ihn laufen, konnte aber gegen seine harten Schläge, die auch noch platziert waren, letztlich kein wirksames Mittel finden. Schade, aber dennoch gut gespielt, Lea. David gewann aber durchaus verdient. Und im letzten Spiel zwischen den Routiniers Evgheni und Herbert Britten war es der Saarbrücker und Ex-Saarburger, der dem Spiel seinen Stempel aufsetzte. Herbert spielte gute und saubere Bälle, was dazu führte, dass unser Luxemburger Freund sein komplettes technisches Potenzial nicht abrufen konnte. Das genaue Spiel von Herbert zwang Evgheni in die Defensive, was nicht so sein Spiel ist. Herbert siegte also verdient in 3 Sätzen, was im Ergebnis ein sogenanntes verlorenes Unentschieden, aber einen Punkt bedeutete.
Übrigens: Matvei könnt Ihr hier bei Training und Turnierteilnahme bewundern: https://shorturl.at/S81TE
Insgesamt also mit 3 Siegen und einem Unentschieden ein durchaus erfolgreiches Wochenende, welches gerne am nächsten Spieltag wiederholt werden sollte.
Verfasser: Kurt Rauch, 10.11.2025





